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Mindful Photography: Ist Achtsamkeit eine Wahl?

Wie sich in der Photographie eine der wirkmächtigsten Haltungen für lebensweltliche Turbulenzen erlernen lässt


Achtsamkeit ist die auf den Augenblick gerichtete Aufmerksamkeit. Klingt banal, denn was könnte so spannend am sogenannten Augenblick sein, dass sich aus ihm eine Haltung kultivieren lässt, mittels derer sich turbulente Lebensumstände erheblich besser meistern lassen? Die Rede ist von Gelassenheit, einer im Augenblick ruhenden Haltung gegenüber den Anforderungen, die sich auftun mögen.


Dabei geht es nicht um eine Gelassenheit, die sich erst einstellt, wenn der größte Stress vorüber gezogen ist. Sondern um eine Form der Geistesgegenwart, die auch im Anbetracht einnehmender Lebensturbulenzen präsent und ruhig in einem selbst waltet. Photographie kann als kreativer Prozess diesen Geist hervorbringen. Und profitiert wiederum von innerer Ruhe. Andere Perspektiven probieren, neue Kompositionen wagen, die Welt auf die Seite drehen - Innovation als Merkmal von Kreativität - kann nur aus der Stille resultieren.


Die Photographie als auch technische Herausforderung lässt den ein oder anderen beispielsweise den Atem anhalten. Das Motiv vor Augen, die Einstellungen, die gemeistert werden wollen, die Belichtung, der Weißabgleich passen noch nicht, während sich die Lichtsituation verändert, ach es ist doch zum Verzweifeln. Den Finger am Auslöser, der Atem presst im Brustkorb, das Herz holpert schon davon, so wird das nichts.


'choice', Regensburg, 2009 © Dr. Christine Lehr


Eine achtsame Antwort darauf wäre, zu entschleunigen. Tief einzuatmen, mit einem Seufzer die Anspannung entlassen, sich die Zeit erlauben, die ein ganz wunderbares Photo benötigt. In Ruhe die Lichtsituation neu bewerten, überlegt den Weißabgleich setzen usw. Besonders das Gewahrsein auf den eigenen Atem kann sofortigen Aufschluss darüber geben, wie ruhig oder unruhig man gerade bei der Sache ist.


Man könnte einweden, dass man doch gar nicht immer die Zeit hat, in die Ruhe zu finden, zu atmen, dass Lebensanforderungen einem manchmal kaum Raum dafür geben. Dem ist auch schlicht nichts entgegen zu setzen. Einzig die Ansicht, dass, lebensweltliche Turbulenzen zugestanden, es die Haltung ihnen gegenüber ist, die ausschlaggebend für innere Gelassenheit ist, nicht, wie eingangs erwähnt, eine Veränderung der 'Außenwelt' erst nötig wäre.


Ist Achtsamkeit nun eine Wahl? Ja, auf jeden Fall. Zunächst geht es darum, überhaupt erst einmal zu erkennen, dass man sich weit außerhalb seines inneren Gelassenheitszirkels bewegt, beispielsweise über die Achtsamkeit dem eigenen Atem gegenüber. Ein zweiter Schritt besteht darin, adäquat auf mögliche Stressoren zu antworten. Um in eine Gelassenheit zu finden, die, einmal aktiviert und regelmäßig kultiviert, zu einer ruhigen und entspannten Haltung dem gesamten Leben gegenüber führt.


Stress ist primär ein physiologisches Phänomen. Und so lassen sich recht leicht Techniken erlernen, auf Stress Symptome zu antworten. Körperübungen, Atemübungen, Elemente aus dem MBSR (mindfulness based stress reduction), verbunden mit Kreativität. Diese zu entfesseln, neu zu entdecken, alles Elemente des Mindful Photography Programms. Lassen Sie sich begeistern in einem meiner Mindful Photography Workshops, ab Sommer 2023!

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