Advaita II: Erinnerungen an eine Neuseelandreise 2019
Hinsichtlich der Wiederaufnahme der 'Advaita' Serie als nicht-dualistisches Thema und der Frage nach entsprechend künstlerischem Ausdruck, habe ich meine photographischen Archive nach Dichotomien von Ehrfurcht und Stille, Weite und Frieden, Individualität und Einheit durchforstet. Und fand etwas tief Nachklingendes wie Bemerkenswertes.
An einer Hütte von Rettungsschwimmern, einige Minuten von diesem Ort entfernt, ist ein Holzschild angeschlagen. Es listet und ehrt die Namen einiger der besten Rettungsschwimmer des Landes, die in den Gewässern dieses Strandes ihr Leben verloren haben. Es ist eines der gefährlichsten auf dem Planeten. Der Film 'Das Piano' wurde teilweise dort gedreht.
![](https://static.wixstatic.com/media/a7146e_f2f934104ad841369fe69f63f193ea8c~mv2.jpg/v1/fill/w_907,h_681,al_c,q_85,enc_auto/a7146e_f2f934104ad841369fe69f63f193ea8c~mv2.jpg)
'karekare', 2019 © CL
Die Maori nennen diesen Ort Karekare, was „raues Meer“ bedeutet. Und schon als ich ein wenig mit den Füßen im Wasser stand, spürte ich, wie stark die Unterströmung war. Ich fühlte mich zutiefst demütigt, als ein kleines, zerbrechliches Geschöpf. Es fühlte sich an, als würde man durch Terrence Malicks 'Tree of Life' Intro floaten.
Was man auf dem Photo sieht ist der hintere Teil des Strandes. Ich war instantan überwältigt von etwas, das ich kaum zu beschreiben vermochte. Man könnte sagen, die Schönheit der Natur, aber da war noch mehr – rohe, kraftvolle Natur, als hätte sie nichts mehr mit mir zu tun, weil ihre überwältigende Präsenz mächtiger war als die eines schwachen, kleinen Geschöpfs wie mir.
Es war rohe, tosende Kraft, gekleidet in eine hinreißende, demütigende Schönheit, die mich umgab. Und dann und dennoch wurde mir klar: Wir sind das. Wir sind aus dem Selben.
Comments