Welche Gedanken sich rund um die Entstehung einer neuen Tonfigur im September 2021 formen
Warum überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts sei, ist nicht nur in Gefilden abendländischer Philosophie die ultimative letzte oder erste Frage der Metaphysik. In Kulturen wie beispielsweise dem bunten Götterhimmel des Hinduismus kommt nicht nur dem Schöpfergott Brahma einige Verehrung zu. Neben ihm und von nicht minderem Rang waltet Shiva, Gott des Todes, der Zerstörung.
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Vishnu, der Gott der Erhaltung, wäre dann ein mythologisches Pendant zum Energieerhaltungssatz der modernen Physik? Der besagt, dass sich die Gesamtenergie eines Systems nicht verändert, die einzelnen energetischen Bestandteile lediglich ihre Form wandeln. Will heißen, nichts geht verloren. Eis wird zu Wasser, Wasser wird zu Dampf, zu Regen oder Schnee usw.
Was der Physik in ihrem positivistischen Kleid noch nichts Menschliches bedeutet, geht den Philosophen meist schon in den Grundzügen seiner Überlegungen zum Nichtsichtbaren, Metaphysischen an. Denn ist es nicht höchst erstaunlich, dass nichts verloren geht?
Vielleicht auch wir nicht? Dass Dinge vielleicht nur den Anschein geben, als könnten sie nicht (mehr) sein? Sie nur ihre Form gewandelt haben, wäre das nicht ein Fest?
Tonfigur no. 53, Regensburg, 2021 © Dr. Christine Lehr
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